Skamlingsbanken

Auf dem Gipfel Højskamling stehen Sie 113 Meter über dem Meeresspiegel. Ein wirklicher toller Ausblick. Von hier aus können Sie einen Spaziergang über die Spitze der Endmoräne unternehmen. Oder Sie entscheiden sich für eine mehr oder weniger anstrengende Wanderung. Sie haben die Qual der Wahl. Aber Vorsicht: Das Gelände ist hügelig. Und von hier aus führen viele Wege zum Strand.

Besucherzentrum

Unser neues Besucherzentrum am Skamlingsbanken liegt etwas verborgen in den Moränen. Die architektonische Form des Zentrums ist elegant in die Landschaft eingebettet. Hier erhalten Sie nähere Infos zur Skamlingsbanken und zur Geschichte, die mit diesem Ort in Verbindung steht. In Form von Ton, Bild und modernen Kommunikationsmitteln lernen Sie die vier Kräfte kennen, die in der Vergangenheit auf der Skamlingsbanken geherrscht haben:

• Die Kraft der Natur
• Die Kraft des Orts
• Die Kraft der Sprache
• Die Kraft der Moräne

Diese vier Kräfte haben die Skamlingsbanken von der Eiszeit bis heute geformt und den höchsten Punkt in Süd- und Süderjütland in einen nationalen Versammlungsort verwandelt.

Wenn Sie noch mehr erfahren möchten, können Sie an einer der vom Museum Kolding organisierten Führungen teilnehmen, bei denen Ihnen die Geschichte der Denkmäler des Ortes und die Kräfte, die den Ort geschaffen haben, lebendig vermittelt werden. Hier erfahren Sie mehr Führungen Skamlingsbanken

Im Café des Besucherzentrums können Sie eine Tasse Kaffee mit einer süßen Leckerei oder ein leichtes Mittagessen genießen – und das bei einer der schönsten Aussichten Dänemarks.

Die Kraft der Natur

Das Gebiet rund um die Skamlingsbanken wurde während der letzten Eiszeit durch einen Gletscher geschaffen, der das Gebiet neu ordnete und eine unverwechselbare Moränenlandschaft mit steilen Hügeln und Schluchten hinterließ. Heute präsentiert sich das Areal als typische Weide – also eine offene Fläche, die durch Rodung und Beweidung entstanden ist. Hier finden Sie neben klassischen Weidepflanzen auch seltenere Arten von Pflanzen, Pilzen, Insekten und Amphibien.

Außerdem gibt es gute Möglichkeiten für Spaziergänge in der Naturlandschaft und einer der markierten Wege führt zum Binderupstrand herab. Hier finden Sie eine Karte mit Wegen bei der Skamlingsbanken

Die Skamlingsbanken ist ein beliebtes Ausflugsziel. Jedes Jahr aufs Neue finden sich zahlreiche Gäste im Restaurant ein – natürlich auch, um die schöne Aussicht zu genießen.

Die Kraft der Volksversammlungen

Der Beginn des 19. Jahrhunderts war eine Zeit der Revolution. In Dänemark hatte der König die uneingeschränkte Macht. Im Rest Europas hingegen regten sich Freiheitsdrang und Revolution. Der König versuchte, die öffentliche Debatte in Schach zu halten. Zeitungen unterlagen einer Zensur. Vor Veröffentlichung musste jede Ausgabe zunächst von der polizeilichen Zensurabteilung genehmigt werden. Mehrere prominente Autoren wurden aufgrund ihrer Äußerungen des Landes verwiesen oder inhaftiert. Das Strafmaß reichte bis hin zur Todesstrafe. Von dieser Möglichkeit wurde jedoch nur selten Gebrauch gemacht.

Aufgrund der eingeschränkten Pressefreiheit gewannen Versammlungen an Beliebtheit, um bestimmte Themen zu besprechen. Damit konnte man das Volk mobilisieren und Flagge zeigen. Einige physische Orte – wie etwa die Skamlingsbanken und Dybbøl Mølle – standen mit diesen Ambitionen eng in Verbindung. Und in den 1840er Jahren wurde die Skamlingsbanken zu einem wichtigen Ort im Rahmen des Kampfs um das Dänentum in Südjütland und Schleswig. Zum ersten Treffen kamen über 6000 Menschen. Ein Jahr später waren es schon 9000, die Rednern wie Orla Lehmann und N. F. S. Grundtvig lauschten.

Nach der Niederlage gegen Deutschland im Jahr 1864 wurde die Grenze direkt südlich der Skamlingsbanken abgesteckt. Und ab 1884 fanden auf der Moräne wieder Jugend-, Gesangs- und Verfassungsversammlungen statt.

Zeitgleich erhielt der Ort einen Denkmalcharakter. Die Granitsäule, die die Deutschen gesprengt hatten, wurde wieder errichtet. Und in den folgenden Jahren kamen weitere Denkmäler hinzu, die allesamt an wichtige Personen und Ereignisse im Rahmen der Südjütischen Sache erinnerten. Das letzte Denkmal entstand nach der Wiedervereinigung im Jahr 1920.

Aber auch im 20. Jahrhundert fanden hier große Versammlungen und wichtige Rede statt. Beispielsweise sprach sich Gyrithe Lemche im Rahmen einer Versammlung des dänischen Frauenverbands am 4. Juni 1912 für das Frauenwahlrecht aus – drei Jahre, bevor Frauen erstmals wählen durften. 1934 organisierte der Verband Det Unge Grænseværn ein Treffen mit ca. 25.000 Teilnehmer gegen die nationalsozialistische Bewegung, die sich in Europa auszubreiten drohte. Im Juni 1945 wurde bei einem der größten Open-Air-Treffen der dänischen Geschichte mit bis zu 100.000 Teilnehmern die Befreiung von der deutschen Besatzungsmacht gefeiert.